Frank Kungl
Sanofi-Aventis (Schweiz) AG
Herr Kungl, was zeichnet aus Ihrer Sicht das architektonische Konzept und den Innenausbau besonders aus?
Ich komme aus dem Interior Design, mir persönlich ist es als Projektleiter Real Estate immer wichtig, dass das Resultat atmosphärisch stimmig ist und eine starke Hohärenz mit der vorhandenen Architektur aufweist. Das erkennt man immer daran, dass den Nutzenden die einzelnen Details, in die man viel Herzblut gesteckt hat, im Einzelnen gar nicht mehr auffallen und sie einfach sagen, wie wohl sie sich in den Räumlichkeiten fühlen.
Bei diesem Projekt haben wir es vermieden, eine vielleicht branchentypische Farb- und Materialauswahl zu wiederho-len, und stattdessen die vorhandene Designsprache des Gebäudes übernommen und ergänzt.
Zusammen mit der verantwortlichen Architektin Ines Rathje von Itten+Brechbühl hatten wir daher ganz zu Anfang Farben und Materialien aufgenommen und uns an deren Charakteristiken im Innenausbau und der Ausstattung orien-tiert: vom Eingang über die Cafeteria «Foodstoffi» bis hin zur Gebäudestruktur aus Beton, naturbelassenem Holz, schwarzen Metallelementen sowie der Ausstattung der vorinstallierten Nasszellen.
Wo gab es spezielle Herausforderungen beim Erschaffen dieses neuen „activity based workspace“?
Eine grosse Herausforderung war, die unsererseits hohen Open-Space-Anforderungen auf einer Fläche von nur 650m2 in unterschiedlichen Zonen unterzubringen und dennoch genügend Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden zu schaffen. Pro Person wurden 0,75 Arbeitstische kalkuliert und zugleich die Grosszügigkeit der loftartigen Location bewahrt. Das Resultat ist grossartig geworden, das Büro Itten+Brechbühl hat ganze Arbeit geleistet.
Wie kommen die neuen Räumlichkeiten an?
Das Echo ist überaus positiv. Die wenigsten hatten wohl mit einer Atmosphäre gerechnet, die den einen oder die andere eher an ein Wohnkonzept als an einen Arbeitsplatz erinnerten. Der Zuspruch ist daher enorm, und ich bin stolz auf das Ergebnis.
Wie haben Sie die Umsetzungsphase erlebt?
Dass die Konsequenzen aus der Covid-19-Pandemie so stark über uns hereingebrochen sind, war für alle Beteiligten nicht einfach, und für mich als verantwortlicher Prozessmanager war es bizarr, eine Baustelle aus der Distanz zu verfolgen. Aber wie man sieht, hat es dank des enormen Einsatzes und der grossartigen Organisation aufseiten der Projektleitung unserer Partner hervorragend und termingerecht geklappt.
Wie sind Sie mit der Zusammenarbeit zufrieden?
Bei der Glaeser Projekt AG hat mich neben der hohen Qualität ihrer Arbeit vor allem die extrem gut strukturierte Projektleitung beeindruckt. Bei Itten +Brechbühl kann man ebenfalls von einem Glücksgriff sprechen. Ausserhalb von wenigen Nachträgen, welche von Bauherrenseite kamen, gab es nicht eine Nachbesserung in der Planung. Zudem teilten die leitende Architekten Ines Rathje und ich die gleichen gestalterischen Ansichten, was das Arbeiten sehr konstruktiv machte.